Wenn es um bestimmte Fachgebiete geht, werden die Klagen der Personalverantwortlichen immer lauter. So werden insbesondere IT-Unternehmen zwar von vielen Bewerbern anvisiert, die wenigsten sind jedoch qualifiziert genug für die zu besetzende Stelle. Ebenso geht es dem Gesundheitswesen, dem Ingenieurwesen und sogar der Online und der Finanzbranche.

Selbst Branchen, die lange Zeit auf der Beliebtheitsskala der Absolventen standen, sind von der aktuellen Entwicklung betroffen. Die Arbeit im Finanzwesen, beispielsweise in einer Bank, galt lange Zeit als krisensicher und sogar als ehrenhaft. Nachdem die Finanzkrise ihre Spuren nicht nur in der Wahrnehmung der gebeutelten Anleger hinterlassen hat, leidet der Finanzsektor unter einem so noch nie dagewesenen schlechten Ruf. Merklich schwieriger wird es daher auch für die Personalabteilung die vorhandenen Einstiegspositionen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen.

Spannend ist auch die Entwicklung bei den führenden Internetfirmen. Die Hälfte aller Berufseinsteiger schließt einen Job in diesem Metier nahezu kategorisch aus. Schuld daran ist vor allem das Image der Unternehmen. Internetfirmen werden als unprofessionell angesehen und Absolventen haben Angst davor, zu unqualifizierter Arbeit verdonnert zu werden. Weiterhin klagen die Personalverantwortlichen über fehlende Soft Skills wie eine gewisse soziale Kompetenz der Bewerber und über die unzureichende Ausrichtung der klassischen Studienfächer auf Online-Themen.

Dem Gesundheitswesen geht es nicht besser. Hier ist vor allem die Personalknappheit in der Altenpflege hervorzuheben. Insgesamt fehlen in Deutschland vor allem Pflegekräfte und nicht ärztliche Fachkräfte, die eine reibungslose Gesundheitsversorgung gewährleisten sollten. Aber auch Arztstellen können vor allem in ländlichen Gegenden oftmals nicht neu besetzt werden.