Wenn die Welt auf Deutschland schaut, sieht sie Wohlstand, soziale Sicherheit, eine turbulente Geschichte und sportliche Höchstleistungen. Dank eines berühmten Volksfestes im Süden Deutschlands, wird auch das Biertrinken nahezu als sportliche Disziplin gesehen. Da klingen Meldungen, dass merkliche Einbußen im Bierkonsum zu verzeichnen sind, fast unglaubwürdig.


Und doch ist der Bierkonsum in Deutschland, von 150 Liter pro Kopf und Jahr in den 70er Jahren, auf aktuell 107 Liter gesunken. Gründe hierfür sind, wie bei so vielen Umbrüchen, im demografischen Wandel und in einer Abkehr von den Traditionen zu finden. Bier wird seit jeher am liebsten von 18 bis 35-jährigen Männern getrunken. Doch genau diese Zielgruppe wird langsam aber sicher immer weniger und diejenigen, die viel trinken konsumieren oft Misch-Getränke mit Spirituosen. Überdies sind die Zuwanderer aus dem Ausland nicht mit dem konstanten Konsum von Bier vertraut. Die großen Brauereien in Deutschland machen sich also zu Recht Sorgen um ihre Existenz.

Um diesem Trend dennoch standzuhalten, gehen die Brauereien verschiedene Wege. Die einen versuchen es mit mehr Qualität statt Quantität, die anderen mit immer neuen Kreationen. Dadurch wird Deutschland als hochwertiges „Bierland“ weiter gestärkt und es entsteht ein wesentlich breiteres Angebot für noch mehr Zielgruppen. So werden beispielsweise Biermischgetränke mit wachsender Begeisterung auch von Frauen getrunken und alkoholfreie Sorten setzen sich vermehrt bei gesundheitsbewussten Menschen oder verantwortungsvollen Autofahrern durch. Alkoholfreies Weißbier beispielsweise wird von Experten sogar als gesundheitsfördernd angepriesen. So sollen durch den Konsum dieser polyphenolhaltigen Getränke unter anderem weniger Infekte bei Testpersonen nachgewiesen worden sein. Einer der Gründe, um ein Prosit auf die Bierrepublik Deutschland auszusprechen und ihr eine gute Zukunft zu wünschen.